Mit Trancetänzen werden die Orishas in Ritualen gefeiert, die zu ihren Ehren stattfinden (bembé-Rituale). Musikalisch begleitet werden diese Rituale mit Batá-Trommeln, wobei jede Gottheit einen eigenen Rhythmus hat, mit Variationen für den Ablauf des Rituals wie Anrufung der Gottheit, Gespräch und anderen.

Das Opfer (ebbo) ist ein wesentlicher Bestandteil in der Santería. Die Art der Opfer ist abhängig vom jeweiligen Orisha und von einer Befragung des Orakels und reicht von einer Kerze über Obst bis zum Tier. Für die Orishas gilt ein von ihnen nicht gewolltes Opfer als extreme Beleidigung.

Die Anhänger der Santería sind Mitglieder der kat. Kirche.
Obatalá wird mit Jesus Christus synkretisiert.
Katholische Heilige werden regional unterschiedlich den Aspekten der Orishas zugeordnet und wie Götter (Polytheismus) oder Schutzengel (Monotheismus) verehrt.
Die innerhalb der Santería tradierte Volksmedizin beeinflusst den kubanischen Katholizismus.
Die hier vorgenommene Zuordnung der Orishas zu katholischen Heiligen soll nur eine grobe Vorstellung vom Synkretismus vermitteln. Interessant ist eine Abbildung der Siete Potencias Africanas auf katholische Heilige, bei der in ihrer Mitte Obatalá als gekreuzigter Jesus Christus dargestellt wird. Zur Elekes-Initiation gehören die ersten fünf Orishas.

Orishas

Als Orishas (Orisa; portugiesisch Orixá; spanisch Oricha; Yoruba: Òrìşà) werden die Götter
in der Religion der Yoruba und in den darauf beruhenden afroamerikanischen Religionen
wie der kubanischen Santería und dem brasilianischen Candomblé und der Umbanda bezeichnet. Die Òrìşà zeichnen sich durch Nähe und Vertrautheit mit den Menschen aus, die sich durch Trancezustände in den ihn Eingeweihten offenbaren.

„Der Orixá ist eine reine Kraft, immaterielles Àşe, das sich den Menschen nur wahrnehmbar macht, wenn es sich in einem von ihnen verkörpert. Dieser vom Orixá Auserwählte, einer seiner Nachfahren, heißt elégùn, derjenige, welcher das Privileg des Bereitens, gùn, durch ihn erfährt. Er wird zu seinem Träger, so dass dem Orixá die Möglichkeit gegeben wird, zur Erde zurückzukommen, um den Beweis des Respekts von seinen Nachfahren, die ihn anriefen, zu grüßen und zu erhalten.““

– Pierre Verger 1981

Alle Òrìşà stehen mit einer Naturkraft in Verbindung, die das Wasser, die Erde, die Luft und das Feuer in seinen verschiedenartigen Unterteilungen sind; d.h. sie sind personifizierte Naturgewalten. Für die Feste, die eine Art theatrale Inszenierung der komplexen Yoruba-Mythologie vorführen, ist jedem eine bestimmte Musik, d.h. ein eigener Trommelschlag und Gesänge, sowie Tanzschritte mit den entsprechenden Körper- und insbesondere Handbewegungen eigen. Zwischen den einzelnen Òrìşà gibt es diverse Verwandtschaftsbeziehungen, Liebesaffären und Streitigkeiten. Wie Menschen übertreten sie Grenzen und brechen Tabus, wodurch nicht nur die Götterwelt, sondern gleichzeitig das irdische Leben seine Dynamik erhält.[2]

Über den Orishas steht Olorun. Er ist als einziger allmächtig. Seine Macht ist so groß, dass es für die Gläubigen zu gefährlich wäre, direkten Kontakt mit ihm aufzunehmen. Daher gibt es keine Zeremonien, die Olorun direkt ansprechen. Die Orishas haben dagegen menschliche Züge mit Fehlern und Schwächen. Sie dienen als Vermittler zwischen den Menschen und Olorun. Die Orishas sind im Prinzip alle gleich mächtig, jedoch wird Obatala und Yemayá eine übergeordnete Rolle zugeordnet. Eine weitere Sonderrolle hat Eshu. Er ist menschlicher als die anderen Orishas und wird eher den Geistern zugerechnet. Er ist Türhüter und Götterbote und muss bei allen Ritualen als erster begrüßt werden und auch als erster seine Opfergaben erhalten.

wikipedia


Yoruba

Die Religion der Yoruba wird hauptsächlich in Teilen Nigerias und des angrenzenden Benins praktiziert. Sie ist auch der Ursprung einer ganzen Reihe religiöser Traditionen, die heute hauptsächlich in verschiedenen Ländern Amerikas blühen. Zu diesen afroamerikanischen Religionen gehören Vodoun (Voodoo), Santería, Umbanda, Candomblé, Macumba und noch einige weitere, wobei die Grenzen sowohl untereinander als auch zum Christentum oft fließend sind. Manche sprechen aufgrund der weiten Verbreitung vor allem unter den Schwarzen vieler Länder sogar von einer „Yoruba-Weltreligion“. Seit 2005 ist der heilige Hain der Orisha Osun ein UNESCO-Welterbe und das Ifá-Orakel des Orisha Òrúnmìlà ein UNESCO Meisterwerk der Menschheit